Markt Erlbach ist eine 'Demenzfreundliche Kommune'

Derzeit leben in Deutschland circa 1,7 Millionen Mitbürger mit Demenz. Die Zahl wird in den nächsten Jahren dramatisch steigen.
Menschen mit Demenz leben mitten unter uns.
Die Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen rund um das Thema „Demenz“ hat sich der Arbeitskreis „Demenzfreundliche Kommune“ zur Aufgabe gemacht.

Ziel ist, über die allgemeine Achtsamkeit gegenüber älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern hinaus, für die spezielle Situation von Menschen mit Demenz zu sensibilisieren.
Durch Informationen über die Erkrankung, ihren Verlauf und die damit einhergehenden Veränderungen für Menschen mit Demenz sollen Vorurteile abgebaut werden.

Menschen mit Demenz brauchen ein Umfeld, das sensibel und besonnen reagiert, wenn sie sich auffällig verhalten.

Dieses Umfeld zu schaffen ist eine Herausforderung für große und kleine Kommunen, aber notwendig, wenn immer mehr Menschen in ihrem Quartier älter werden wollen und sollen. Wie sich das trainieren lässt, zeigen Initiativen wie die „Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken“. Auf dem Münchner Forum des Sozialverbandes VdK präsentierte sie vor einem Jahr ihr Konzept.
Im nachfolgenden Video stellt der VdK den erfolgreichen Weg der Marktgemeinde Markt Erlbach zur „Demenzfreundliche Kommune Mittelfranken“ vor.

 

Die Initiative Demenzfreundliche Kommune Markt Erlbach hat bereits folgende Veranstaltungen veranstaltet:

 

2019

Musikprojekt – Generationen musizieren

Die Grundschüler der 4. Klassen der Caspar- Löner- Grund- und Mittelschule haben die Chance innerhalb des Projektes, „Generationen musizieren“, unter der Leitung von Anke Lechner  mit dem Thema Demenz in Berührung zu kommen.
Ziel ist es sich mit dem Thema aktiv auseinanderzusetzen und/oder verstehen zu lernen, warum sich (die) Oma oder (der) Opa so besonders verhält.
Das generationenübergreifende Musikprojekt erweitert die Lebenswelt der Senioren. Die Kinder lernen in diesen Stunden Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Toleranz.
Nach einer Einführungsstunde zum Thema Demenz besuchen die Kinder im Rahmen des Musikunterrichtes einmal wöchentlich die Senioren im AWO Sozialzentrum und musizieren gemeinsam mit ihnen.


2018

Demenz- Herausforderung für die Gesellschaft-

Ein Vortrag für alle Gewerbetreibenden der Marktgemeinde.
Es referierte Frau Heike Keune, Dipl. Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin und Krankenschwester, Mitarbeiterin der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg.

Das alltägliche Umfeld der Mitarbeitenden im öffentlichen Raum in Markt Erlbach, in Bankfilialen, bei Friseur oder Kassierer im Supermarkt sind daher wichtige Adressaten, denen auffallen kann, dass jemand sich über die Zeit verändert, verwirrt ist und Hilfe braucht. Das aufmerksam sein und das Erkennen von Veränderungen sind wichtig, damit Unterstützung angeregt werden kann. Zudem werden Tipps gegeben wie ich auf den dementiell veränderten Menschen zugehen kann ohne im zu Nahe zu treten oder ihn zu überfordern.


Der Film „Ilses weite Welt- Demenz mit Hoffnung begegnen“  wurde im Bürgerhaus gezeigt.

Mit diesem Film lernen Sie, Ihren demenziell veränderten Angehörigen und sich selbst ein wenig besser zu verstehen. Der Film stellt dabei nicht die medizinischen oder pflegerischen Aspekte in den Vordergrund, sondern bleibt auf der Beziehungs- und Gefühlsebene, – denn nur hier befindet sich die Brücke in die Welt der Betroffenen.


2017

Durchführung einer Demenzbegleiterschulung im AWO Sozialzentrum.

Durchführender Kooperationspartner war die Diakonie Neustadt/Aisch.
Demenzbegleiter unterstützen Angehörige bei der Betreuung demenzkranker Menschen.
Der Kurs fand im Frühjahr statt und vermittelte u.a. Basiswissen über psychiatrische Erkrankungen im Alter, Einblicke in die Situation pflegender Angehöriger, Kommunikation und Beschäftigungsmöglichkeiten mit demenzkranken Menschen …

„Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige“

Es referierte Frau Heike Mückschel, Dipl. Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin und
Krankenschwester, Mitarbeiterin der Angehörigenberatung e. V. Nürnberg. Durch die Versorgung eines demenzkranken Menschen in der Familie erleben die betroffenen Angehörigen tiefgreifende Veränderungen in nahezu allen Lebensbereichen.
Pflegende Angehörige stehen daher häufig unter hohem psychischen, physischen und sozialen Druck. Frau Mückschel gab Informationen zu den unterschiedlichen Möglichkeiten, was Sie selbst als Angehörige tun können, und wie Sie mit Entlastungsmöglichkeiten die Gradwanderung zwischen Fürsorge und Überforderung besser meistern.

„Einfühlsame Kommunikation mit Menschen mit Demenz “

Es referierte Frau Heike Mückschel, Dipl. Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin undKrankenschwester, Mitarbeiterin der Angehörigenberatung e. V. Nürnberg.
Mit fortschreitender Demenz wird es immer schwieriger für Angehörige mit den Bertoffenen zu kommunizieren.
Der bekannte Kommunikationsforscher Paul Watzlawick prägte einen wichtigen Satz: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Dies bedeutet, dass wir anderen Menschen auch ohne Worte, über unser Verhalten und nonverbale Ausdrucksmittel wie z. B. Gesten oder Mimik Informationen senden können.
Frau Mückschel zeigte in Ihrem Vortrag u.a. die Grundprinzipien für einen wertschätzenden Umgang, sowie die nonverbale Kommunikation bei Menschen mit Demenz auf, die es ermöglicht mit Berührungen, Blicken und einfühlsamen Gesten die schwierigen Situationen der Wortlosigkeit zu bewältigen.

Der Spielfilm „Still Alice“ wurde im Bürgerhaus gezeigt.

Still Alice – Mein Leben ohne Gestern, ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2014.
Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die kaum jemandem auffallen. Bei einem Vortrag fällt Professorin Alice Howland plötzlich ein Wort nicht ein. Wenig später dann verliert sie beim Joggen die Orientierung, obwohl sie die Strecke fast jeden Tag läuft. Die 50-jährige, die an der Columbia University Linguistik lehrt, ahnt bald, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Aber die Diagnose ist trotzdem ebenso unerwartet wie erschütternd: Alice leidet an einem seltenen Fall von frühem Alzheimer.

2016

„Demenz, eine Krankheit verstehen“

Es referierte Frau Eva Adorf, Diplom- Psychogerontologin, der Gerontopsychiatrischen Fachkoordination (GeFa) Mfr. Frau Adorf begleitet das Projekt Demenzfreundliche Kommune.

Der Spielfilm „Eines Tages…“ wurde im Bürgerhaus gezeigt.

Der Spielfilm stellt durch seine drei ineinander verwobenen Handlungen ein breites Spektrum an Facetten und Lebenssituationen rund um das Thema Demenz dar.

Sport und Bewegung trotz(t) Demenz

Ein Bewegungsangebot für Menschen, die präventiv Körper und Kopf bewegen wollen, sind genauso willkommen, wie Menschen, die bereits Einschränkungen aufgrund von Krankheit (Demenz, Parkinson) oder dem Alter haben – jeder kann mitmachen. Die Bewegungsgruppe, trifft sich jeden Montag von 10:30-11:30 Uhr in der Breitsamerhalle.


Stefanie Mandel